lunedì, giugno 01, 2020

Meine erste Reise: Die Nudeln von meinem Opa




Liebe Deutschsprachige Leserinnen und Leser, hier folgt meine Übersetzung… von mir, so gut wie ich konnte, ins Deutsch übersetzt.

Die Familie kann man sich nicht auswählen und ist per Definition nicht perfekt. Trotzdem jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, fühle ich mich äußerst dankbar und glücklich für alles Gute, das ich empfangen habe. Wie wunderbar, in den 70er Jahren aufzuwachsen, mit einer Mutter im Teenageralter und mit fähigen, geduldigen Großeltern, die immer voll begeistert waren. Mit ihnen begann meine erste Reise, die Augen richteten sich auf Räume mit Spielesachen, Überraschungen, und Süßigkeiten, die von meiner Oma in Verstecke gelegt wurden, die wir Kinder aber sehr gut kannten.

 


Wenn ich Turin besuche, hoffe ich immer, dass corso Francia (Frankreich Allee) Teil der zu befahrenden Route ist, nur um vor dem Haus, wo ich eine wunderschöne Zeit verbrachte, vorbeizufahren und einen Blick auf dieses alte Gebäude zu werfen, den zweiten Stock zu erblicken, mit Gedanken den Ort meiner Kindheit zu begrüßen. Ich würde so gerne diese Wohnung kaufen und uns hineinplatzieren, selbst nur für ein paar Stunden. Wir waren zu sechs, die Großeltern, die Mutter, der Onkel, der bei meiner Geburt 7 Jahre alt war, und mein Bruder. Wir waren nicht reich, wir hatten kein Auto, die Einkäufe wurden samstags auf dem Markt gemacht, wir fuhren mit Straßenbahnen oder Mopeds, der Fernseher und die Fotos waren schwarz und weiß, weil wir in jener Zeit geboren automatisch ײantiquiertײ waren.

Obwohl es Probleme und Sorgen gab, halte ich nur Erinnerungen voller Gelassenheit und freudiger Momente. Am Sonntagmorgen bereitete mein Opa handgemachte Pasta zu, die dann getrocknet und während der Woche konsumiert wurde. Ich war erst 4 oder 5 Jahre alt, ich stand auf und ging direkt in die Küche, in religiöser Stille beobachtete ich ihn das Mehl zu kneten, fokussiert wie der inspirierteste Künstler. Er lächelte und sah mich zärtlich an, das war seine Zustimmung: Ich durfte die Kurbel der Maschine (auch ײImperiaײ genannt) drehen, um den Teig zu glätten. Fleißig und stolz wie ein Soldat half ich ihm und ich leistete aus meiner Sicht den maßgebenden Beitrag für das Gelingen der Mission. Obwohl mein Großvater aus einfachen Verhältnissen stammte, hatte er eine sehr aristokratische und elegante Haltung, immer ruhig und respektvoll.   Aufgrund eines Arbeitsunfalls im Krieg waren seine Schritte leicht unregelmäßig.   Noch heute erzähle ich stolz davon, die Enkelin eines Kriegshelden zu sein, manchmal mache ich ihn zu einem Partisanenhelden, dann bereue ich es, weil ich weiß, dass es eine Lüge ist. Schließlich bleibt er ein Held für mich, ein anständiger Mensch, den ich vermisse und dem ich von ganzem Herzen gleichen möchte.
Die handwerkliche Produktion von Pasta im Laufe der Jahre ging an meine Mutter über. Mittlerweile zu erwachsen um mich als Assistentin zu betätigen, habe ich sie dabei betrachtet mit bloßen Händen die Teigrolle zu formen, Ravioli zu ײschnitzenײ, Lasagne-Blätter leicht wie Seide in die Luft herumwirbeln zu lassen. Mit den Jahren wurde diese Kunst mir weitergegeben und ich hoffe, zum Teil, das Talent geerbt zu haben. Mehl mit Eiern zu mischen, Blattförmige Nudeln zu realisieren ist ein Bedürfnis, eine Zeremonie, ein Akt der Liebe für das Leben und die Verehrung meiner Herkunft.  Wann ich das Gefühl habe, dass eine Person mir wichtig wird, koche ich ihr einen Teller Tagliatelle mit Tomatensauce oder Pesto-Lasagne. Der schönste Moment ist der, wenn ich die Kurbel drehe, weil ich die ganze Zeit fühle, dass Opa mir nahe ist.
Als meine Tochter in Deutschland im Kindergarten war, nahm ich eines Morgens meine Imperia mit und mit vielen kleinen Miniaturassistenten haben wir ausgezeichnete Fettuccine gemacht, dann mit Tomaten und Basilikum gewürzt. Ich würde mich freuen zu wissen, ob sich diese Kinder, als Erwachsene, noch daran erinnern.
Diese großartige Reise, als Kind mit meiner Familie mütterlicherseits aufzuwachsen, hat in mir Kraft und Entschlossenheit erzeugt, die Absicht korrekt zu handeln, mit dem Bewusstsein jene Werte hoch zu halten, die mir vermittelt  wurden. 

Wenn jemand etwas Böses hinter meinen Rücken macht, als Mantra wiederhole ich, ... "Ja, aber ich wurde als Kind geliebt“, wenn die täglichen Ereignisse in einer Abwärtsspirale scheinen, denke ich ... "Ja, aber ich wurde als Kind geliebt."    Da das Privileg in einer solchen liebvollen Kindheit aufgewachsen zu sein nicht jedem vergönnt ist, werde ich mitfühlend und nachsichtig.
Ich widme diese Zeilen mit Liebe und Dankbarkeit der Familie meiner Mutter, die einzige, die ich hatte und die Beste, die ich finden konnte.   Ich verdanke ihr all die Schönheit, die in mir ist, dem Haus in corso Francia, der Großmutter und ihrer Aprikosenmarmelade, dem Großvater und den Sonntagsnudeln.

Deutschland, Rheingau 2004
Meine zuverlässige Assistentin

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