Cari lettori e care lettrici, da ora in poi sotto ogni post troverete anche una traduzione in tedesco.
Liebe Leserinnen und Leser, ab sofort gibt es zu jedem Beitrag auch eine deutsche Übersetzung.
Oggi ho ricevuto il plico contenente le schede per la
votazione degli italiani residenti all’estero.
Nella maggior parte dei casi già sapevo chi mi interessa tutelare.
Invece, mi sono fermata a riflettere sulla proposta di dimezzare da dieci a cinque anni
il periodo di residenza richiesto per ottenere la cittadinanza italiana.
Vivo all’estero da molti anni; se c’è una cosa che ho
imparato lentamente, a volte anche con fatica, è che integrarsi in un altro
Paese non significa semplicemente imparare la lingua, lavorare, rispettare le
regole. Significa, più profondamente, cominciare a sentirsi parte di
qualcosa che non ci apparteneva all’inizio; accogliere dentro di sé una
seconda casa, una seconda voce, forse anche una terza, o persino un dialetto
difficile da pronunciare. Significa girarsi, scegliere di aprire nuove finestre
per guardare altrove.
Qualche anno fa pensai addirittura di richiedere la
naturalizzazione in Svizzera. Tuttavia, a un certo
punto, cambiai idea. Lo feci per coerenza, perché sentivo di non
riconoscermi in quella identità. Avrei dovuto sostenere un esame e spendere
parecchio denaro per sentirmi dire che ero ufficialmente parte di qualcosa
verso cui non sentivo un vero legame.
Trasferendomi in un’altra città, le cose sono cambiate:
mi piace la gente che mi circonda, mi piace come si esprime. La capisco e ne
condivido la visione. Tuttavia, il fatto di appartenere a una società in
cui mi sento a mio agio non corrisponde alla necessità di ricevere un
riconoscimento istituzionale.
Pertanto, in relazione al quesito del referendum, sento
il bisogno di distinguere il diritto alla cittadinanza da quello
all’integrazione.
L’accoglienza è un dovere della civiltà che prevede il diritto
alla protezione, al lavoro, alla sicurezza, all’educazione, alla salute.
La cittadinanza, invece, è altro: l’esito di un percorso profondo, un
incontro tra identità. Non si regala. Si costruisce.
Cinque anni possono bastare, forse, in certi casi. Ma più
spesso, sono pochi.
C’è bisogno di tempo, trasformazione, maturazione interiore. C’è bisogno
di rispetto reciproco, radici nuove, linguaggi comuni.
Per questo credo che il termine attuale, benché pensato per favorire l’integrazione, rischi di svuotare la cittadinanza del suo valore più autentico: non un certificato, ma una dichiarazione di appartenenza consapevole. Diventare se stessi è un processo lungo e prezioso, come lo è diventare parte di una nuova comunità.
In Occhiali Nuovi, ho incontrato persone che hanno attraversato guerre e
confini, e ho imparato che l’identità non è qualcosa che si eredita o si
prende per decreto: è un abito che si indossa nel tempo, cucendolo giorno dopo
giorno, con rispetto e memoria.
Ed è proprio per questo che ho voluto fermarmi qui, tra una pagina e l’altra, in mezzo alle mie letture, e scrivere qualche riga.
Non per convincere, e tantomeno per insegnare... semplicemente per lasciare aperta una porta alla riflessione sul legame tra identità e cittadinanza.
Versione in tedesco / Deutsche Version
GEDANKEN AN DER
GRENZE
In den meisten
Fällen wusste ich bereits, wen ich unterstützen möchte.
Doch dann habe
ich innegehalten und über den Vorschlag nachgedacht, die erforderliche
Aufenthaltsdauer für den Erhalt der italienischen Staatsbürgerschaft
von zehn auf fünf Jahre zu verkürzen.
Ich lebe seit
vielen Jahren im Ausland und wenn ich etwas langsam, manchmal auch mühsam gelernt
habe, dann ist es, dass Integration in ein anderes Land nicht einfach bedeutet,
die Sprache zu lernen, zu arbeiten und die Regeln zu befolgen. Es bedeutet viel
mehr, Teil von etwas zu werden, das einem ursprünglich nicht gehört hat; in
sich ein zweites Zuhause aufzunehmen, eine zweite Stimme … vielleicht sogar
eine dritte oder einen Dialekt, den man kaum aussprechen kann.
Es bedeutet,
sich umzudrehen, sich zu entscheiden, neue Fenster zu öffnen und anderswohin zu
blicken.
Vor einigen
Jahren dachte ich sogar daran, die Schweizer Staatsbürgerschaft zu beantragen. Doch
irgendwann änderte ich meine Meinung; ich tat es aus innerer Konsequenz, weil
ich fühlte, dass ich mich mit dieser Identität nicht wirklich identifizierte.
Ich hätte eine
Prüfung ablegen und viel Geld ausgeben müssen, nur um mir sagen zu lassen, dass
ich offiziell zu etwas gehöre, mit dem ich innerlich keinen wahren Bezug hatte.
Nachdem ich in
eine andere Stadt gezogen bin, hat sich etwas verändert:
Ich mag die
Menschen um mich herum, ich mag, wie sie sprechen.
Ich verstehe sie
und teile ihre Sichtweise. Doch das Gefühl, mich in dieser Gesellschaft
wohlzufühlen, bedeutet nicht zwangsläufig, dass ich eine institutionelle
Anerkennung brauche.
Daher spüre ich im Hinblick auf die Frage des Referendums das Bedürfnis, zwischen dem Recht auf Staatsbürgerschaft und dem Recht auf Integration zu unterscheiden. Gastfreundschaft ist eine Pflicht der Zivilisation: sie beinhaltet das Recht auf Schutz, Arbeit, Sicherheit, Bildung und Gesundheit.
Staatsbürgerschaft
hingegen ist etwas anderes: das Ergebnis eines tiefen Weges, eine Begegnung von
Identitäten.
Sie wird nicht
verschenkt. Sie wird aufgebaut.
Fünf Jahre mögen vielleicht in bestimmten Fällen genügen. Aber in den meisten Fällen sind sie zu wenig. Es braucht Zeit, Wandlung, innere Reifung. Es braucht gegenseitigen Respekt, neue Wurzeln, gemeinsame Sprachen.
Deshalb glaube
ich, dass die derzeitige Regelung, auch wenn sie die Integration fördern will, Gefahr
läuft, den tiefsten Wert der Staatsbürgerschaft zu entleeren: nicht ein
Zertifikat, sondern eine bewusste Zugehörigkeitserklärung.
Sich selbst zu
werden ist ein langer und kostbarer Prozess, so wie es auch ist, Teil einer
neuen Gemeinschaft zu werden.
In Occhiali
Nuovi bin ich Menschen begegnet, die Kriege und Grenzen überwunden haben,
und ich habe gelernt, dass Identität nichts ist, was man erbt oder durch ein
Dekret erhält: Sie ist ein Kleidungsstück, das man sich mit der Zeit
anzieht, Tag für Tag zusammennäht, mit Respekt und Gedächtnis.
Und genau
deshalb wollte ich hier innehalten, zwischen einer Seite und der nächsten,
mitten in meinen Lektüren, und ein paar Zeilen schreiben.
Nicht um zu
überzeugen, und schon gar nicht um zu belehren...sondern einfach, um eine
Tür offen zu lassen für eine Reflexion über die Verbindung zwischen Identität
und Staatsbürgerschaft.
Nessun commento:
Posta un commento